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Offener Brief: Zulassungen für gefährliche Pestizide in der EU beenden

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Die Europäische Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten“ fordert konsequente Bienenschutzvorgaben bei Pestizidzulassungen und ein Verbot bienenschädlicher Wirkstoffe.

Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Bienen und Bauern ret­ten“ fordert in einem offenen Brief an die Bundesregierung, die Reform der EU-Bienenleitlinie („Bee Guidance“) für Pestizidzulassungen nicht weiter zu blockieren. Weiterhin fordern wir, die Pestizid-Wirkstoffe Sulfoxaflor, Benflu­ralin und Cypermethrin, die nicht zuletzt aufgrund der mangelnden Bienenschutz­leitlinien zugelassen wurden, schnellst­möglich wieder vom Markt zu nehmen.

Weil das bisherige Prüfschema die Giftig­keit und subletalen Effekte von Neonicotinoiden nicht angemessen berück­sichtigt, veröffentlichte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherhei (Efsa) 2013 den Entwurf einer neuen EU-Bienen­leitlinie. Sie definiert Prüfstandards für die Risikobewertung von Pestiziden zum Schutz von Bienen und anderen Be­stäubern. Die Umsetzung scheiterte aber am Widerstand einiger Mitgliedstaaten und sie wurde nie offiziell verabschiedet.

Mittlerweile liegt ein überarbeiteter Entwurf der Leitlinie vor. Auch dieser steckt in der Abstimmung zwischen den Mitgliedstaaten fest und droht – unter anderem auf Druck von Deutschland – immer weiter abgeschwächt zu werden. Aktuellen Vorschlägen zufolge sollen durch einen Pestizidwirkstoff verursachte Honigbienenverluste von 14 Prozent oder sogar 25 Prozent je Bienenvolk künftig akzeptabel sein, um in der EU eine Wirkstoffzulassung zu erhalten. Die ur­sprüngliche Leitlinie sah sieben Prozent als akzeptablen Grenzwert vor. Risiken für Solitärbienen wurden im Rahmen der seit 2019 andauernden Überarbeitung noch nicht thematisiert.

Aurelia-Agrarreferent Johann Lütke Schwienhorst kommentiert: „Die Ver­wässerung und Blockade der Bienen­leitlinie wie auch die Zulassung neuer Bienenkiller mit neonicotinoidgleicher Wirkungsweise wie Sulfoxaflor stehen gänzlich im Widerspruch zu den Zielen des europäischen Green Deals. In dessen Rahmen soll der Einsatz chemischer Pes­tizide bis 2030 um 50 Prozent verringert werden. Wie soll dieses Ziel erreicht werden, wenn die Zulassung nicht stren­ger reguliert wird und neue hochgiftige Wirkstoffe zugelassen werden?“

Eine qualifizierte Bienenleitlinie ist drin­gend notwendig und darf nicht weiter verwässert werden! Mit Ihrer Unterschrift für die EBI „Bienen und Bauern retten“ können Sie diese Forderung aktiv unter­stützen.

Jetzt informieren und unterschreiben auf www.aurelia-bienenundbauernretten.de

Hier können Sie den offenen Brief in voller Länge lesen.

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