Geschichte und Ziele

Wir arbeiten am Wandel

Die Aurelia Stiftung ist eine gemeinnützige, operativ tätige Stiftung des bürgerlichen Rechts, die im Jahr 2015 auf Initiative von Imkermeister Thomas Radetzki gegründet wurde. Sie versteht sich als unabhängige Fürsprecherin der Bienen und stärkt die Entwicklung gesellschaftlicher Allianzen für eine bienenfreundliche Stadt und Land(wirt)schaft.

Die Wurzeln der Aurelia Stiftung

Bereits 1986 gründete Thomas Radetzki den Verein Mellifera e.V., den er 30 Jahre lang als geschäftsführender Vorstand leitete und aus dem schließlich im Jahr 2015 die Aurelia Stiftung hervorgehen sollte. Anlass für die damalige Gründung von Mellifera war die Ausbreitung der Varroa Milbe und das beginnende Bienensterben.

In den ersten zehn Jahren des Vereins stand die Entwicklung und Erprobung neuer imkerlicher Betriebsweisen im Vordergrund. In der eigens dafür gegründeten Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle im schwäbischen Rosenfeld wurden mit bis zu 150 Völkern möglichst stressfreie Haltungsmethoden neu entwickelt und der Begriff der wesensgemäßen Bienenhaltung geprägt. Zentrale Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsarbeit an der Fischermühle waren die Integration des natürlichen Wabenbaus und des Schwarmprozesses in moderne Betriebsweisen. Die heutigen Demeter-Richtlinien für Bienenhaltung stützen sich wesentlich auf den an der Fischermühle gesammelten Erfahrungsschatz.

Dekaden der Forschung und Netzwerkarbeit

Die Ausbildung von Imker*innen und die Weiterentwicklung imkerlicher Betriebsweisen werden an der Fischermühle bis heute fortgeführt. In der folgenden Dekade des Vereins stand die Forschungsarbeit zur Behandlung von Bienenkrankheiten im Fokus. Die erfolgreiche Einführung der Oxalsäure in die Varroa-Behandlung durch wissenschaftliche Erstveröffentlichung fand international große Aufmerksamkeit und machten Thomas Radetzki und den Mellifera e.V. in der Imkerfachwelt sehr bekannt.

Die dritte Dekade der Vorstandstätigkeit von Thomas Radetzki bei Mellifera bis zur Gründung der Aurelia Stiftung war zunehmend von politischen Kampagnen und Netzwerkbildung geprägt. In dieser Zeit entstanden einige der heutigen Kernprojekte des Mellifera e.V., so etwa das „Netzwerk blühende Landschaft“ oder die Initiative „Bienen machen Schule“. Auch die juristische Bündnisarbeit zum Schutz der Bienen, die heute von der Aurelia Stiftung organisiert und finanziert wird, nahm in dieser Zeit ihren Anfang.

Aurelias Gründungsphase

Um die bei Mellifera e.V. erfolgreich begonnene Netzwerkarbeit konsequent weiter zu entwickeln, gründete Thomas Radetzki im Sommer 2015 gemeinsam mit sieben Stifter*innen die Aurelia Stiftung. Mit dem Ziel, die Beziehungen zu deutschen und europäischen Verbänden, Behörden und Parteien weiter zu stärken und den Bienen zugleich eine starke unabhängige Stimme in der deutschen Hauptstadt zu geben, wurde der Sitz der Stiftung ein knappes Jahr später von Rosenfeld nach Berlin verlegt. Von Berlin-Charlottenburg aus konzentrieren sich Radetzki und sein Team heute auf die mittlerweile europaweite Projekt- und Bündnisarbeit der Aurelia Stiftung.

Bisherige Erfolge

Die junge Stiftung kann schon jetzt auf einige beachtliche Erfolge zurückblicken. In ihrer Funktion als „Anwältin der Bienen“ hat Aurelia die bei Mellifera begonnene juristische Bündnisarbeit konsequent fortgeführt und wegweisende Urteile für Bienen und Bestäuber auf europäischer Ebene erstritten. Im Verbund mit Imkerverbänden konnte ein EU-weites Teilverbot bienenschädlicher Neonicotinoid-Wirkstoffe durchgesetzt und gegen die Berufungsklagen der Pestizidhersteller erfolgreich verteidigt werden.

Darüber hinaus hat Aurelia zwei wegweisende Strategiepapiere für die Politik veröffentlicht. Gemeinsam mit dem BUND wurde im April 2017 der „Nationale Bienenaktionsplan“ publiziert, um die neue Regierung für bessere und wirksame Maßnahmen zum Bienenschutz zu gewinnen. Der Koalitionsvertag hat den Insektenschutz in aller Deutlichkeit aufgegriffen. Im Januar 2019 folgte die „Strategie zur Reduzierung von Pestiziden“, die zusammen mit der Deutschen Umwelthilfe erarbeitet wurde. Das 30-seitige Papier enthält konkrete Forderungen an die Politik und wurde bei parlamentarischen Veranstaltungen sowohl im Bundestag in Berlin als auch vor EU-Parlamentarier*innen in Brüssel vorgestellt.

Mit der „Bundestagspetition Pestizidkontrolle“ hat Aurelia im Frühjahr 2019 ihren bisher größten Kampagnenerfolg feiern können. 72.527 Menschen unterschrieben die Petition und machten sie zu einer der erfolgreichsten Online-Bundestagspetitionen überhaupt. Im Januar 2020 sorgte die Aurelia Stiftung mit einer „klebrigen“ Protestaktion vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium für internationale Schlagzeilen und stieß eine öffentliche Debatte über Pestizidbelastungen von Honig an. Noch im selben Monat wurde die von Aurelia mitorganisierte Volksinitiative „Artenvielfalt retten – Zukunft sichern!“ in Brandenburg mit 73.052 Unterschriften erfolgreich eingereicht. Die Initiative verhandelt nun aktuell mit der Brandenburgischen Landesregierung und den Landwirtschaftsverbänden über einen besseren Umwelt- und Artenschutz in Brandenburg.

Organe und Satzung

Entsprechend ihrer Satzung, verfügt die Aurelia Stiftung über drei Organe mit spezifischen Aufgaben. Gemeinsam sorgen Sie für einen reibungslosen und transparenten Arbeitsablauf.

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Leitbild

Bienen sind unersetzlich für die Schönheit und Vielfalt der uns ernährenden Natur. Sie zu schützen und respektvoll zu halten, sind unabdingbare Voraussetzungen für eine lebenswerte Zukunft auf unserem Planeten. Das Bewusstsein hierfür stärken wir auf allen gesellschaftlichen Ebenen.

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Aufgaben und Ziele der Aurelia Stiftung

Die Aurelia Stiftung ist selbst operativ tätig und fördert Projekte von qualifizierten Partnern rund um das Thema Bienen und Blütenbestäuber. Sie profitiert von einem hervorragenden Netzwerk von Expert*innen, macht den aktuellen Wissensstand verfügbar und verbindet ihn mit der Praxis. Die Stiftung berät Institutionen, Politik und Medien. Dabei räumt sie mit dogmatischen und primär von wirtschaftlichen Eigeninteressen geleiteten Positionen auf. Die Aurelia Stiftung setzt sich als unabhängige Anwältin für Bienen, Hummeln und Co. ein. Soweit erforderlich, kämpft Aurelia vor Deutschen und Europäischen Gerichten für eine lebensfreundliche Land(wirt)schaft. Die Forschungs- und Bildungsprojekte der Stiftung werden aus Spenden, Zustiftungen und soweit möglich aus öffentlichen Mitteln finanziert.

Die Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung stärkt das Verantwortungsbewusstsein für die Natur, motiviert und aktiviert persönliches Engagement. Wir begreifen uns als Teil der Natur. Wir leben von ihr, mit ihr, in ihr und wir nutzen sie. Mit unserem Blick aus Sicht der Blütenbestäuber wirken wir für eine lebensfreundliche Umwelt und Biodiversität. Wir stehen für konsequente, positive Gesamtlösungen sowie für die Entwicklung notwendiger Übergangsszenarien mit allen beteiligten Akteuren.

Unsere Ziele – unsere Vision

Wir arbeiten daran, dass die Prinzipien einer vielfältigen, lebensfreundlichen Land(wirt)schaft in der Gesellschaft ankommen. Sie sollen fester Bestandteil der Allgemeinbildung und der Kultur im weitesten Sinne werden, an denen sich Politik und Verwaltung entsprechend ausrichten. Deutschland soll Vorreiter in der EU für eine nachhaltige Agrarproduktion werden und sich für den Erhalt besonderer Lebensräume für Blütenbestäuber einsetzen. Die Aurelia Stiftung ist die Marke für unabhängige Kompetenz, Zielstrebigkeit und Kreativität im Dienste der Blütenbestäuber.

Die Stiftung muss über ausreichende finanzielle Mittel und Rücklagen verfügen, um notwendige Projekte unabhängig betreiben und fördern zu können.

Stiften

Ihren Nachlass oder Schenkungsvermögen können Sie bei der Aurelia Stiftung nachhaltig in den Dienst von Bienen und gesellschaftlichem Engagement für Biodiversität stellen.

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Spenden

Ihre Spende wirkt in sinnvollen und zielgerichteten Projekten für die Bienen. Nur mit Ihrer Hilfe können wir unabhängig für eine gemeinwohlorientierte ökologische und bienenfreundliche Land(wirt)schaft eintreten.

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